verwendet an der Spanischen Hofreitschule, Wien
Dieser Kappzaum ist der direkte Vorgänger des "Hannoverschen Reithalfters ("Sperrhalfter").
Er wird zum Führen, zum Longieren und bei der Arbeit an der Hand eingesetzt.
Er kann allerdings auch zum Reiten verwendet werden.
Das Kernstück ist das Kappzaumeisen. Dieses Eisen ist dreiteilig und entspricht genau der Form des Nasenrückens.
Nur durch eine genaue Passform ist ein exaktes und effizientes Einwirken möglich.
Das Eisen des Wiener Kappzaumes ist mit Leder überzogen und mit einem Polster unterlegt.
Weiters verfügt der Kappzaum über ein Backenstück, einen Umlaufriemen, einen 2-teiligen Ganaschenriemen und einen geteilten Kinnriemen.
Reitkappzäume verfügen über zwei seitliche Ringe, die zum Einschnallen der Zügel dienen.
Kappzäume zum Longieren besitzen einen mittleren Ring, der drehbar montiert ist, um ein verkanten des Führzügels / der Longe zu verhindern.
Am gebräuchlichsten sind jedoch jene mit 3 Ringen.
Die Einwirkung mit dem Führzügel, der Longe oder dem Zügel erfolgt unmittelbar auf den
knöchernen Teil des Nasenrücken.
Der Kappzaum wird wie ein hannoverscher Reithalfter verschnallt.
Die Unterkante des Kappzaumeisens liegt vier Fingerbreit oberhalb des oberen Nüsternrandes,
der Kinnriemen wird unterhalb des Gebisses verschnallt, sodasss er bei einem Zügelanzug das Trensengebiss nicht behindert.
Er wird nur so fest verschnallt, dass das Kappzaumeisen nicht verrutscht, das Pferd aber noch kauen kann.
Der Ganaschenriemen wird am unteren Ende der Ganaschen so verschnallt, dass bei einem seitlichen Zug (z.B. longieren, führen, Handarbeit) weder der Umlaufriemen noch die Schnalle des Backenstückes das äußere Auge berührt.
Ausnahmen: bei Pferden mit einer sehr kurzen Maulspalte (z.B. PRE, Araber, Haflinger) kann es sein, dass es nicht möglich ist, den Kinnriemen unterhalb des Gebisses zu verschnallen. Dann es ist zulässig, den Kappzaum „englisch“ zu verschnallen (zwei Fingerbreit unter der Jochbeinleiste), wobei darauf zu achten ist, dass bei Anstellen des Gebisses (Zügel, Ausbindezügel) die Falte der Maulspalte nicht durch den Kinnriemen gequetscht wird.
Wird der Kappzaum in Verbindung mit einem Trensenzaum verwendet, so wird er „darüber gelegt, jedoch darunter geschnallt“:
Der Kappzaum wird über das Genickstück des Trensenzaumes gelegt, der Ganaschenriemen jedoch unter die Backenstücke der Trense verschnallt, sodass sich diese bei einem Zügelanzug uneingeschränkt bewegen können.
Es ist möglich, Kappzäume in allen Größen und verschiedenen Farben anzufertigen.